MINT-Girls Challenge 2a Klasse

von MS Haiming
13. März 2023
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Zeitlich gesehen starteten wir mit dem 10.Februar erst sehr spät in die MINT-Girls Challenge, bedeutete dies doch, dass ein Monat später schon der Abgabetermin anstand. Aber wir haben dennoch in dieser kurzen Zeit sehr viele der Ideen umsetzen können. Und da die Begeisterung nach wie vor groß ist, wird uns das Projekt auch über die Challenge hinaus noch weiter begleiten.

Recht schnell war das Thema für die Teilnahme gefunden: Umweltschonende Düngemethoden, getestet an Kräutern. So stand zu Beginn im Informatikunterricht vor allem die Recherche im Vordergrund und wir versuchten herauszufinden, welche Düngemethoden für unsere Startersets - Schnittlauch, Petersilie und Basilikum - wohl am besten geeignet wären. Letztendlich wurden folgende Methoden getestet:

  • Düngen mit Eierschalen
  • Düngen mit Teebeutelinhalt
  • Düngen mit Eigenkreation
  • Verwendung von heller Schafwolle
  • Verwendung von dunkler Schafwolle
  • Verwendung von heller und dunkler Alpakawolle

Nach 10 Tagen, am 20. Februar, zeigte sich bereits, dass die Kräuter in den Töpfen mit heller und dunkler Schafwolle, allen anderen überlegen waren. In den restlichen Töpfen war entweder noch gar nichts zu erkennen (düngen mit Eierschalen und düngen mit Eigenkreation), oder nur ganz kleine erste Keime.

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Weitere zwei Wochen später konnte man bereits mehr Grün im Klassenzimmer erkennen. Dennoch waren die Kräuter, die helle und dunkle Schafwolle in der Erde eingearbeitet hatten, nach wie vor deutlich größer. Interessant war zudem, dass der Schnittlauch bei keinem der 7 Testsets wirklich gewachsen war - es zeigten sich entweder nur ein paar vereinzelte Halme oder es war nach wie vor überhaupt nichts zu sehen.

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Nun war es an der Zeit, das Thema wissenschaftlich zu erkunden. Warum wuchsen einige Kräuter so gut, andere überhaupt nicht und wie nährstoffreich waren unsere umweltschonenden Biodünger. So starteten wir eine Versuchsreihe, um den pH-Wert der Kräutererde zu messen und bestimmten auch den pH-Wert unserer Düngemittel. Diese Aufgabe war sehr spannend und machte zugleich auch allen Spaß.

Viele Kräuter bevorzugen einen alkalischen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Bei unseren Bodenbestimmungen war der pH-Wert in allen Töpfen im idealen Bereich. Unsere biologischen Düngemittel lagen ebenfalls in diesem Bereich. Ausnahme war nur die Eigenkreation, die lediglich einen pH-Wert von 4 aufwies. Dies könnte mit eine Ursache dafür sein, warum die Kräuter nicht gewachsen sind.

Nun blieb noch die Frage nach dem Schnittlauch – der Boden war ebenfalls vom pH-Wert her gut. Allerdings haben wir recherchiert und festgestellt, dass Schnittlauch vor allem lehmigen, nährstoffreichen Boden mag, der durchlässig sein muss. Unsere Anzuchterde hat dies nicht erfüllt, was mit ein Grund dafür sein könnte, warum der Schnittlauch überhaupt nicht – oder nur sehr spärlich – gekeimt hat. In einer späteren Recherche in Bezug auf Hochbeet-Anbau mit Kräutern haben wir zudem herausgefunden, dass Schnittlauch und Petersilie sich nicht mögen. Im Klassenzimmer standen sie aber nebeneinander in den Töpfen.

Nachdem wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr viel recherchiert, erprobt, ausprobiert und getestet hatten, machten wir uns am 9. März auf in die Blumenwelt Norz-Tichoff, um uns vor Ort beraten zu lassen und Neues zum Kräuteranbau zu fahren. Und wir kauften auch unsereDamit  ersten 5 Kräuter, die wir zuhause betreuten um das Wachstum mitverfolgen zu können.

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Auch wenn es derzeit erst eine kleinere Auswahl an Kräutern gibt, so wurden wir doch fündig und entschieden uns für Schnitt-Knoblauch, Rosmarin, Salbei, Oregano und Thymian. Und natürlich durfte auch ein Maskottchen für unser zukünftiges Hochbeet nicht fehlen. Die Metall-Henne Henrietta hat bei uns Einzug gehalten und bleibt bis nach Ostern noch im Klassenzimmer.

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Damit waren alle Arbeiten für die Einreichung zur MINT-Girls Challenge im März abgeschlossen. Wer unseren Beitrag dazu nachlesen möchte, findet die Übersicht mit Klick auf das unten angefügte Bild.

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Nun warteten wir gespannt darauf, zu welchem Ergebnis die Entscheidung der Jury führen würde. Am Ende durften wir uns über eine Platzierung unter den besten 8 der Alterskategorie 10 - 14 Jahre freuen.

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Die MINT-Girls Challenge war damit zwar abgeschlossen, aber für uns ging nach der Einreichung die Arbeit erst richtig los.

In Digitaler Grundbildung recherchierten wir weiter zu Kräuteranbau, umweltschonender Düngung, Schulhochbeet und Kräuterschnecke und legten Pläne an, für die Zusammensetzung der jeweiligen Kräuter. Und mit Hilfe der Schüler der 4. Klassen wurde unser erstes upgecyceltes Hochbeet aus Europaletten fertig gestellt.

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Im Herbst gab es einen Kräuterworkshop für die Klassen 3a und 3b mit Frau Mag. Michaela Thöni-Kohler. Alle Kräuter, die wir bis dahin noch verfügbar hatten, verarbeiteten wir zu Kräutersalz.

Michaela, die "Zammer Kräuterhex", interessiert sich bereits seit vielen Jahren für Heilpflanzen, und da sie selbst mehr wissen wollte, absolvierte sie die 1,5 jährige Ausbildung zur Kräuterexpertin beim Verein FNL (Freunde Naturgemäßer Lebensweise). Seit September 2014 ist sie geprüfte FNL Kräuterexpertin. Michaela hat im Tyrolia-Verlag bereits zwei Bücher veröffentlicht, welche auch in unserer Bibliothek zu finden sind.

Den Beitrag zum Kräuterworkshop auf unserer Schulhomepage findet ihr unter folgendem Link:

https://ms-haiming.tsn.at/news/kraeuterworkshop-kraeutersalz-herstellung


Wie geht es nun weiter?

Im Schuljahr 2023 / 2024 widmen wir uns vor allem dem Thema Nachhaltigkeit - fächer- und schulstufenübergreifend. Das Projekt Schul-Kräutergarten wird als einer der Ankerpunkte darin erweitert und fortgeführt. Geplant ist der Bau eines weiteren upgecycelten Hochbeetes, damit alle Klassen sich am Projekt beteiligen können. Green-Buddies betreuen und beraten die Mitschüler*innen und arbeiten schulstufenübergreifend zusammen. Der Start in die neue Hochbeet-Saison erfolgt im Februar / März 2024.
 

Bereits umsetzt wurde ein schulstufenübergreifendes Projekt der 1. und 3. Klassen zum Thema "Ernährungsbildung". Unter dem Motto Schüler für Schüler gab es für die 1a und 1b Klasse 4x ein nachhaltiges Jausenangebot im Sinne von "Regional - Saisonal - Biologisch". Die Beiträge dazu finden sich unter folgenden Links auf unserer Schulhomepage:
 

https://ms-haiming.tsn.at/news/ernaehrungsbildung-schueler-fuer-schueler

https://ms-haiming.tsn.at/news/ernaehrungsbildung-1-klassen-resuemee


Weitere Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und Ernährung stehen in den kommenden Monaten noch an. Alle Beiträge finden sich auf unserer Schulhomepage und ab Februar 2024 dann auch in einem eigenen Bereich im Schulblog.