Wissenschaftsbotschafterin - Was ist Nachhaltigkeit?

In den beiden 3. Klassen gibt es in diesem Schuljahr einen Schwerpunkt in Bezug auf Nachhaltigkeit und Agenda 2030. Diese Thematik wird im Verlauf des gesamten Schuljahres fächerübergreifend in Biologie, Geschichte, Religion, Informatik und Ernährung und Haushalt bearbeitet und durch Workshops und weitere Aktivitäten ergänzt.

So freuten wir uns sehr, als wir die Zusage von Fr. Dr. Gelbmann von der Universität Graz zum Online-Workshop "Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?" erhielten. Der Workshop selbst ist ein Angebot von Young Science - Trust in Science, in dem Wissenschaftsbotschafterinnen und -botschafter für Schulen vermittelt werden. Da dieser Workshop sehr rasch ausgebucht war, freuten wir uns umso mehr, dass wir das große Glück hatten, zu unserem Jahresthema mit Fr. Dr. Gelbmann eine sehr renommierte, engagierte und fachlich überaus kompetente Wissenschaftsbotschafterin für zwei spannende und sehr informative Stunden gewinnen zu können.

Fr. Dr. Gelbmann zählt unter anderem zu den PreisträgerInnen des renommierten österreichischen Magazins für Nachhaltige Unternehmensführung "Businessart". Sie erhielt einen Preis in der so genannten "Lebenswerk-Kategorie". Sie beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der Frage, wie sich unser Handeln auf die Umwelt und die Gesellschaft auswirkt. Die Praxisnähe ihrer Forschung ist ein besonderes Markenzeichen der Wissenschafterin, was sich auch in mehreren anderen prämierten Initiativen und Events widerspiegelt. Seit 2016 ist sie zudem Vorsitzende des Studiums Global Studies, das sich kritisch mit globalen Herausforderungen auseinandersetzt.

"Was ist Nachhaltigkeit?" - um diese Frage ging es im Online-Workshop. Wir stellten sehr rasch fest, dass - obwohl der Begriff Nachhaltigkeit in aller Munde ist - sich dieser viel umfassender darstellt, als uns bewusst war.

Nach einem kurzen historischen Rückblick zur Thematik Nachhaltigkeit ging es um eine passende Formulierung zur Frage "Was bedeutet nachhaltige Entwicklung?" Zusammenfassend kann man sagen, dass "nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass wir, die Menschen von heute, unsere Bedürfnisse befriedigen können (genug zu essen und trinken, sauberes Wasser, saubere Luft, kein Krieg, gesundheitliche Versorgung, etc.). Dieses Recht gilt auf der ganzen Welt, also auch für Menschen in Afrika, Asien und Südamerika".

Österreich gehört zu den 20 reichsten Ländern der Erde. Die Welt jedoch steht vor der größten humanitären Katastrophe seit 1945 - etwa 20 Millionen Menschen in den Krisenstaaten Somalia, Südsudan, Nigeria und Jemen droht der Hungertod. Die neue WFP-Welthungerkarte "HungerMap LIVE" zeigt fast in Echtzeit Daten zur Ernährungssituation in mehr als 90 Ländern. Um zu verstehen, wie unterschiedliche Phänome zusammenhängen, können Nutzer*innen verschiedene Daten übereinanderlegen. Die Welthungerkarte erinnert daran, dass Millionen von Menschen weltweit noch immer nicht genügend zu Essen haben. Mit Klick auf unten stehendes Bild gelangt man zur HungerMap von World Food Programme.

Nachhaltige Entwicklung bedeutet auch, dass dieses Recht auf Befriedigung der Bedürfnisse auch für Menschen gilt, die in der Zukunft leben werden. Wir müssen daher darauf achten, dass wir mit unserer Umwelt sorgsam umgehen.

Zu den "Big Six der Nachhaltigkeit" zählen:

• Klimawandel
• Süßwasserknappheit und -verschmutzung
• Entwaldung und Wüstenbildung
• Armut und Hunger
• Biodiversitätsverlust und Artensterben
• Bevölkerungswachstum und Migration

Mit nachhaltiger Wirtschaft und nachhaltigem Konsum haben wir dann die 3. Säule, die das Dach des Hauses unserer Zukunft sicher trägt: Mensch - Umwelt - Wirtschaft

Seit 2016 arbeiten Länder daran, die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten in nationalen Entwicklungsplänen zu verankern. Die so genannte Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten.

Österreich bekennt sich zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (United Nations, UN). Die Agenda 2030 bietet einen international verbindlichen Rahmen, in dem systematisch alle Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden und so ein gutes Leben für alle gemäß dem Grundsatz "Leaving no one behind" gewährleistet werden soll.

Die Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung wird die Schüler*innen auch im weiteren Verlauf des Schuljahres noch beschäftigen und so bot der Workshop einen sehr guten Überblick und auch Einstieg in das fortführende, vertiefende Arbeiten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Fr. Dr. Gelbmann für den sehr informativen und interessanten Workshop als Basis für unser Schwerpunktthema in diesem Schuljahr.