Universität für Angewandte Kunst Wien

von MS Haiming
08. Januar 2024
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Jungen Menschen passiert es oft, dass sie etwas vergessen in die Schule mit – oder nach Hause zu bringen. Besonders aber vergessen sie mitunter Dinge bei Schularbeiten und Tests. Aber auch alte Menschen vergessen. Hierbei gibt es eine natürliche Altersvergesslichkeit und eine Vergesslichkeit, der eine schwere Krankheit zu Grunde liegt: Demenz. Zeichnerisch war es das Thema Chaos und Ordnung, mit dem sich alle Schüler*innen im Workshop auseinandergesetzt haben.

Mit Frau Univ.-Prof. Ruth Mateus-Berr von der Universität für Angewandte Kunst in Wien durften wir zu diesem Online-Workshop eine sehr engagierte zeitgenössische Künstlerin, Wissenschafterin und Universitätsprofessorin virtuell an unserer Schule begrüßen. Seit 2016 beschäftigt sie sich bereits mit Demenzforschung im Kunstbereich. Als Expertin in der künstlerischen Forschung ist sie auch immer wieder Gast in Radiosendungen, bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen rund um das Thema Wissenschaft und Kunst.

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(Quelle: Wikimedia Commons, Anna Aseret, 9 April 2021)


Das Projekt DEMEDARTS (Dementia.Empathy.Education.Arts), das uns Frau Univ.-Prof. Mateus-Berr vorstellte, ist ein künstlerisches Forschungsprojekt am Zentrum Didaktik für Kunst und interdisziplinären Unterricht an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, die Gesellschaft für das Thema Demenz zu sensibilisieren und widmet sich dabei dem Thema positiv, produktiv und nachhaltig. Das Forschungsprojekt fördert auf diese Weise nachhaltig die Stärkung von Empathie für Demenz in unserer Gesellschaft. So können Kunst und Design aktiv dazu beitragen, das Lebensgefühl von Betroffenen sowie Angehörigen zu verbessern, sowie auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Der Workshop beleuchtete auch diesen Aspekt um vor allem auch Gesellschaftsgruppen wie Schulkinder und Jugendliche zur Thematik Demenz zu sensibilisieren und auf diese Weise zu einem generationenübergreifenden Wohlbefinden zwischen Menschen mit und ohne Demenz beitragen zu können.

Wer mehr zum Projekt DEMEDARTS erfahren möchte, gelangt mit Klick auf unten angefügtes Bild direkt zur Projektseite:

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Im Online-Workshop hieß es zunächst das Thema Chaos und Ordnung zeichnerisch darzustellen. Was sich zu Beginn für einige Schüler*innen als gar nicht so einfach erwies. Am Ende schaffte aber jede*r seine Version dieser beiden Begriffe. Zusammengefasst findet ihr die Beispiele im unten angefügten Video.

Frau Univ.-Prof. Ruth Mateus-Berr stellte uns im Workshop auch noch das Toolbook von DEMEDARTS vor. Dieses besteht aus verschiedenen Downloads (in 8 Sprachen verfügbar), die zur Beschäftigung, Vermittlung oder zum Kennenlernen verwendet werden können. Zielgruppen sind dabei vor allem Personen mit Vergesslichkeit, Pflegende, Verwandte von Personen mit Vergesslichkeit aber auch Lehrer*innen.

Nachdem im Workshop selbst keine Zeit mehr verblieb, ein Beispiel aus dem Toolbook zu erproben, holten wir dies in einer weiteren Unterrichtsstunde nach und entschieden uns für die Übung Fantasiefiguren. Dies ist ein Beispiel für die Zielgruppe betreuende Personen von Menschen mit Demenz und betroffene Personen. Im Projekt selbst geht es vor allem darum, dem Zufall zu vertrauen, da durch eine künstlerische Zufallstechnik ein spielerischer Zugang zum kreativen Arbeiten geweckt wird. Was aus einem Zeichenblatt bzw. färbigem Tonpapier und einem Wollfaden in die Lieblingsfarbe getaucht entstanden ist, das seht ihr hier an einigen Beispielen angefügt:

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Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Univ.-Prof. Ruth Mateus-Berr, dass wir die Möglichkeit hatten, an diesem interessanten, lehrreichen, innovativen, künstlerischen Workshop teilnehmen zu dürfen, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird und auf sehr positive, nachhaltige Art und Weise für das Thema Demenz sensibilisiert hat.