Haltbarmachen und Einkochautomat
Die Kunst des Haltbarmachens von Lebensmitteln und das Einkochen standen in dieser MINT-Entdeckerreise auf dem Programm.
Das Konservieren von Obst und Gemüse liegt wieder voll im Trend. Doch Einkochen und Einwecken galt lange als altmodisch und viele kennen dies nur mehr als Erinnerung an frühe Kindertage, als in Omas Keller sich noch Reihen mit Einweckgläsern füllten. Mittlerweile ist aber das Einkochen, Einmachen und auch das Fermentieren wieder in aller Munde und wird neu entdeckt.
Dank des MINT-Schecks Tirol konnten wir für unsere Entdeckerreise in der Küche einen Einkochautomat und die entsprechenden Gläser kaufen und neue Erfahrungen in der Haltbarmachung von Lebensmitteln sammeln.
Was ist ein Einkochautomat?
Es ist ein großer Topf mit Stromanschluss, in dessen Boden eine Heizspirale integriert ist. Damit ist man unabhängig von einem Herd. Es gibt viele Methoden für das erfolgreiche Einkochen - Kochtopf, Einkochtopf, Backofen, sogar Experimente in der Mikrowelle. Doch für erstklassige und vor allem sichere Ergebnisse ist der Einkochautomat die ideale Wahl: die richtige Temperatur wird automatisch eingehalten, kontrolliert durch eine Zeitschaltuhr, wodurch die Einkochdauer zuverlässig ist.
In den Topf wird vor dem Einkochen ein Gitter gelegt, damit die Gläser nicht direkt auf dem Boden stehen. Anschließend wird die passende Menge Wasser eingefüllt. Der Einkochautomat erhitzt das Wasser auf die gewünschte Temperatur und hält diese konstant, bis das Gerät abgeschaltet wird. Besonders für Anfänger in Sachen Einkochen ist so ein Automat von großem Vorteil, weil damit das ansonsten notwendige regelmäßige Messen der Wasssertemperatur und das Justieren am Herd entfallen.
Wie lange und wie heiß eingekocht werden muss, das hängt von den jeweiligen Lebensmitteln ab. Durch die Hitze werden Sporen und andere Bestandteile, die in jedem Lebensmittel enthalten sind, abgetötet und es entsteht ein Vakuum in den Einweckgläsern. Dadurch ist das Eingeweckte anschließend monatelang haltbar.
In der MINT-Entdeckerreise kochten wir Erdeeren und Äpfel ein und machten daraus Erdbeermarmelade sowie Apfelmus.
Einkochautomaten gibt es aus Edelstahl oder Emaille.
Auf folgende Aspekte haben wir bei der Auswahl unseres Gerätes geachtet:
Die erste Frage war, wie viel Masse wir in Zukunft verarbeiten möchten. Ob Emaille- oder Edelstahlgeräte ist erst einmal Geschmacksache, Hitze transportieren beide Materialien gut. Wir haben uns für Emaille und das Gerät von Weck entschieden, weil dieses in vielen Testreihen immer bei den empfohlenen und führenden Geräten mit dabei ist. Zudem bekommen Edelstahlgeräte oft schon nach einmaliger Nutzung Wasserflecken, bei Emaille lassen sich die Wände und der Boden leichter reinigen.
Wichtig war uns auch die Zeitschaltuhr, weil diese den Vorteil mit sich bringt, dass die Einkochzeit automatisch endet, wenn der Timer abgelaufen ist. Die hochwertige Verarbeitung, die geringere Dezibalzahl beim Kochen im Vergleich zu anderen Automaten sowie die einfache Handhabung waren weitere Kriterien.
Die ersten Einkochversuche waren erfolgreich und geschmacklich hervorragend ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Um die Einweckgläser zu verschönern entwarfen Schüler*innen im DGB-Unterricht Etiketten. Dafür nutzten sie kostenlose Online-Programme für die Gestaltung von Logos.
Worin liegt der Unterschied zwischen Einkochen und Einmachen?
Beim klassischen Einkochen oder Einwecken wird das Einkochgut in ein steriles Glas gefüllt und in einem kochenden Wasserbad unter Ausschluss von Luft in einem geschlossenen Topf erhitzt. Luft und Wasserdampf dehnen sich durch das Erhitzen aus. Auf diese Weise entsteht im Glas ein Überdruck. Beim Abkühlen ziehen sich Luft und Wasserdampf wieder zusammen und bilden das konservierende Vakuum.
Beim Einmachen werden die Lebensmittel gekocht und in sterile, luftdichte Gläser mit Schraubdeckel gefüllt. Einmachen geht schneller als das Einkochen. Eingemachtes kann aber durch zusätzliches Einkochen noch länger haltbar gemacht werden, so wie wir es zusätzlich bei unseren Marmeladen und dem Apfelmus ausprobiert haben.
Die Deckelprobe hilft beim Einkochen zu erkennen, ob die Lebensmittel richtig konserviert sind:
Bei Gläsern mit Glasdeckel entfernt man die Klammern nach dem vollständigen Erkalten und versucht dann, den Deckel anzuheben. Wenn das nicht funktioniert hat sich das Vakuum gebildet und die Lebensmittel sind konserviert. Wenn man Gläser mit Schraubverschluss verwendet, erkennt man das entstandene Vakuum daran, dass sich der Deckel in der Mitte leicht nach innen wölbt.
Wir freuen uns bereits auf die nächsten Einkochversuche: Möhren-Honig-Marmelade, Tomaten-Apfel-Ketchup und Gewürzgurken.