Biologie trifft Mathematik: Wildbienenprojekt
In Österreich gibt es immer weniger Wildbienen, Hummeln und andere wichtige Bestäuber. Neben Monokulturen und Schädlingen macht vor allem auch der Einsatz von Pestiziden den Bienen das Überleben schwer. Die Pestizide stören die Orientierungsfähigkeit und schädigen das Immunsystem von Hummeln und anderen Wildbienen. Die Chemikalien werden beim Blütenbesuch aufgenommen, denn Blütenpollen und Nektar sind oft mit vielen verschiedenen Agrargiften belastet.
So hat auch die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) reagiert, und die Leitlinien zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln im Hinblick auf Honigbienen, welche ursprünglich im Jahr 2013 veröffentlicht wurden, mit Mai 2023 überarbeitet und neu veröffentlicht.
Viele interessante Zahlen rund um Bienenvölker in Österreich finden sich auf der Seite des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Mit Klick auf untenstehendes Bild gelangst du zu der entsprechenden Seite.
Auf der Seite "Bienenstand" kann man die Ergebnisse von 230.026 Bienenvölkern, die von 11.251 Imkereien in den Jahren 2011 bis 2018 eingewintert wurden, selbst nachvollziehen und überprüfen. Zudem ermöglicht die Seite auch eine Datenbankabfrage nach Bundesländern für die Jahre 2011 - 2021. Man kann außerdem z.B. auch filtern, wie hoch Winterverluste in angrenzenden Bezirken waren, wie hoch sind diese bei Varroa-Bekämpfung mit einer bestimmten Methode im jeweiligen Monat, und vieles mehr.
Mit Klick auf das Bild gelangst du zur jeweils entsprechenden Webseite von "Bienenstand".
Wie schadstoffbelastet sind nun aber Blumen und Schnittpflanzen, wenn wir diese verschenken? Global 2000 hat anlässlich des Muttertags Blumensträuße und Zierpflanzen einem Pestizid-Test unterzogen. Für diesen Test wurden 16 Proben bei 8 unterschiedlichen Händlern in Österreich gekauft. Diese wurden dann von einem akkreditierten Labor auf Rückstände von über 600 Pestizidwirkstoffen untersucht.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Auf 15 dieser 16 Proben wurden Pestizide nachgewiesen, im Durchschnitt 10,7 Pestizide je Probe. Der Höchstwert lag bei 39. Es gab nur eine Probe, auf der keine Pestizid-Rückstände nachgewiesen wurden.
Zu den ausführlichen Ergebnissen gelangt ihr mit Klick auf untenstehendes Bild:
Mehr als 80 Prozent der landwirtschaftlichen Anbaukulturen in Europa sind von Bestäubern wie Bienen und anderen Insekten abhängig. Doch deren Zahl sinkt seit Jahrzehnten dramatisch. Neben dem Lebensraumverlust und der Intensivierung der landwirtschaftlichen Landnutzung sowie der Versiegelung von Flächen, ist auch der weitreichende Einsatz von Pflanzenmitteln Hauptverursacher. Denn Pestizide wirken nicht nur dort, wo sie wirken sollen und schaden somit auch Nützlingen und vielen anderen Arten.
Doch obwohl die gesundheitlichen und ökologischen Folgen bekannt sind, steigt der Pestizid-Einsatz weltweit. Die österreichische Ausgabe des Pestizid-Atlas 2022 kann unter folgendem Link abgerufen werden:
https://www.global2000.at/sites/global/files/Pestizidatlas-2022.pdf
Weltweit existieren etwa 20 000 Bienenarten, ungefähr 10 % davon kommen in Europa vor, in Österreich wurden bisher 690 nachgewiesen (GUSENLEITNERet al.2012). In Österreich kommen allerdings mehr Bienenarten vor als in den anderen mitteleuropäischen Staaten. Dies liegt an den vielfältigen klimatischen Bedingungen. Die Honigbiene, die als Nutztier gezüchtet wird, ist nur eine der vielen Bienenarten. Alle anderen - inklusive der Hummeln - werden als Wildbienen bezeichnet. Diese sind, so wie wir heute auch im Workshop gehört haben, nicht auf die menschliche Unterstützung angewiesen.
Viele interessante und sehr nützliche Informationen zum Leben und zu den Anforderungen von Wildbienen fanden wir beim Umweltbundesamt:
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0538.pdf
Auf Basis der dort hinterlegten Zahlen und Informationen gestalteten wir mit Hilfe von Excel die unten angefügten Diagramme.
Seite 16: Tabelle 1 - Anforderungen an die Qualität der Nistplätze
Seite 16: Tabelle 2 - Bevorzugte Neigung des Untergrunds
Seite 17: Informationstext
Wer nun noch mehr Informationen möchte, der wird auch beim ORF fündig:
Der ORF stellt online eine Vielzahl an Beiträgen und Formaten zum Thema Wissenschaft zur Verfügung. So finden sich auch im eigenen Wissenschaftsangebot science.ORF viele interessante Artikel rund um das Thema Wildbienen. Mit Klick auf den unten angefügten Button gelangt ihr zu diesen Beiträgen.