Bartenbach - Workshop
1960 gründete Christian Bartenbach gemeinsam mit seinem Bruder die "Leuchtenfabrik Bartenbach Lichtsysteme" in Innsbruck. Sie entwickelten im Jahre 1964 die erste blendungsfreie Beleuchtung, die den wirkungsvollen Namen „Dark-Light-Technik“ erhielt. Mit dieser und anderen Erfindungen wurden die Bartenbachs zwar in der ganzen Welt bekannt, im eigenen Land aber blieben sie zunächst relativ unbeachtet. Das zeigt unter anderem auch die Tatsache, dass die Tiroler Medienlandschaft erst 1985 auf das Erfolgsunternehmen und dessen internationale Bedeutung aufmerksam wurde.
1976 erfolgte die Gründung des Unternehmens "Lichtplanung Christian Bartenbach" in München und 1989 die Eröffnung von Bartenbach LichtLabor in Aldrans. Christian Bartenbach erhielt 1995 den Berufstitel Professor durch den Bundespräsidenten verliehen. 2003 wurde der Grundstein der Lichtakademie Bartenbach gelegt, 2007 erfolgte die Generationsübergabe von Prof. Christian Bartenbach an seinen Sohn Christian Bartenbach. 2013 wurde Bartenbach LichtLabor in die Bartenbach GmbH umfirmiert.
Die Forschungsarbeit des Lichtlabors, die in der Entwicklungs- und Ideenwerkstätte geleistet wird, umfasst die Bereiche Anwendungsentwicklung, technische Grundlagenentwicklung, Messtechnik sowie Wahrnehmungsforschung. Die einzelnen Abteilungen entwickeln anlagenbezogene Lösungen für einzelne Projekte und setzen durch die Entwicklung von Methoden und Verfahren neue Maßstäbe in der Lichttechnik. Experten des Lichtlabors widmen sich außerdem der Erforschung neuartiger Messmethoden und Messeinrichtungen und liefern durch Untersuchungen des Verhältnisses von Licht und Wahrnehmung neue Ergebnisse für die Psychologie. Technik, Naturwissenschaft und Psychologie stellen somit gleichwertige Entwicklungsbereiche innerhalb des Unternehmens dar.
Um all die Erkenntnisse in den einzelnen Abteilungen bei den unterschiedlichsten Projekten auch in die Tat umsetzen zu können, schuf Bartenbach ein einzigartiges Simulationssystem: Es wurde ein "künstlicher Himmel" installiert, der mit einer Leuchtkraft von 100.000 Lux eine präzise Nachbildung des Tageslichts ermöglicht, um so die späteren Lichtverhältnisse der einzelnen Bauvorhaben im Maßstab eins zu eins sichtbar zu machen.
Mit Klick auf untenstehendes Bild gelangt ihr zum kurzen Veranschaulichungsvideo des künstlichen Himmels auf dem Youtube-Kanal der Firma Bartenbach.
Wie sehr Mensch und Licht miteinander verbunden sind, welchen Einfluss Lichtwirkungen auf den Menschen haben, das - und vieles mehr - durften wir auch im spannenden Workshop in der Firma Bartenbach selbst erfahren und erleben.
So konnten wir in einer Lichtbox verschiedene Lichtquellen betrachten. Obwohl diese fast alle weißes Licht erzeugten, war erkennbar: Weiß ist nicht gleich weiß. Das Licht der einen Lampe wirkte kühler, das Licht der anderen Lichtquelle dagegen feurig warm. Man unterscheidet die Lichtfarben Warmweiß, Neutralweiß oder Kaltweiß. Man spricht bei der Unterscheidung von Weißtönen auch von der "Farbtemperatur" der Lampe. Diese wird in der Einheit Kelvin (K) angegeben. Deshalb sollte man beim Kauf von Lampen auch die Farbtemperatur auf der Packung ansehen: Je höher diese ist, um so kühler wirkt das Licht; je niedriger, umso wärmer ist das Licht.
Licht kann man sehen und auch messen. Die Zusammensetzung des Lichts misst man mit einem Spektrometer. Das Licht der Lichtquellen setzt sich aus allen Farben zusammen und erscheint uns als weißes Licht.
Wie sehr Lichtspektrum und Oberfläche für die visuelle Wahrnehmung wichtig sind, das zeigte sich an einer weiteren Station im Workshop. Die gleichen Kelvin-Werte einer Lichtquelle können ganz verschiedenen spektralen Zusammensetzungen entsprechen: Verschiedene Lampen der gleichen Lichtfarbe können die Farben der Umgebung unterschiedlich realistisch wiedergeben. Besonders bedeutsam ist dies bei LED-Lampen. Gerade Billigprodukte haben oftmals nur ein sehr eingeschränktes Spektrum, die Lichtwirkung kann dann als unangenehm empfunden werden.
Es gab noch viele weitere Stationen im Zusammenhang mit Licht und Gesundheit in der Firma Bartenbach zu entdecken - von der Lichttherapiekabine bis zum Modell eines Krankenzimmers, Beleuchtung eines Besprechungsraumes und verschiedene Tageslichtmodelle. Ein nüchtern gestalteter Büroraum kann durch eine Lichtmodulation an der Rückwand in unterschiedliches Licht getaucht werden. Und wir konnten unter anderem auch selbst erfahren, wie unterschiedliche Lichtstimmungen den Raumeindruck verändern.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Judith Groß für einen sehr spannenden, informativen Workshop und beim gesamten Team der Firma Bartenbach für die Möglichkeit dieser Exkursion sowie der großzügigen Verpflegung in der Pause. Herzlichen DANK!